Veröffentlicht am 15. Oktober 2025
11 Min. Lesezeit

Vibe-Coding: Programmieren mit Seele und KI

Vibe-Coding: Programmieren mit Seele und KI

Entdecke Vibe-Coding, die Methode, mit der wir bei Mythoria 90 % unserer App mit nur einem Entwickler erstellt haben. In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du im Gespräch mit einer KI programmierst und Ideen in Stunden statt Monaten in funktionalen Code verwandelst. Wir tauchen tief ein in die besten Tools, den entscheidenden Unterschied zwischen den Modi von GitHub Copilot, die Evolution der KI-Modelle und praktische Tipps, damit du den Vibe catchen und noch heute loslegen kannst. Programmieren war noch nie so flüssig, kreativ und unterhaltsam! 🚀

Intro: Ein neuer Vibe beim Programmieren

Stell dir vor, du könntest programmieren, als hättest du rund um die Uhr einen Senior-Entwickler an deiner Seite, der deine Ideen zum Leben erweckt, während du deinen Kaffee schlürfst ☕. Das klingt nach Magie, ist aber die Realität des Vibe-Coding – einer leichtgewichtigen, flüssigen und iterativen Softwareentwicklungsmethodik, die menschliche Kreativität mit der Kraft der Künstlichen Intelligenz verbindet.

Bei Mythoria – einer innovativen, KI-gestützten Plattform zur Erstellung von Geschichten – war dieser Ansatz ein Game-Changer: 90 % des Codes der Anwendung und das gesamte Backend wurden mittels Vibe-Coding entwickelt! Statt riesiger Teams oder monatelanger Arbeit kann ein einzelner Entwickler mit dem richtigen „Vibe“ und den passenden KI-Tools Features in Tagen oder sogar Stunden prototypisieren.

Für Unternehmer, die technisch versiert (aber nicht unbedingt Code-Gurus) sind, bringt Vibe-Coding eine inspirierende Botschaft: Du brauchst kein Informatikstudium mehr, um eine Idee auf den Weg zu bringen. Mit einer entspannten Haltung, den richtigen Tools und einem KI-Agenten als Partner kannst du Geschäftsvisionen in unglaublicher Geschwindigkeit in funktionale Prototypen verwandeln.

Als Nächstes tauchen wir tief in diese Methodik ein – was sie ist, welche unsere Lieblingstools sind, wie wir sie bei Mythoria einsetzen und was wir dabei gelernt haben.

1. Was ist Vibe-Coding?

Vibe-Coding ist eine Art zu programmieren, die im Einklang mit deiner Kreativität und Intuition steht und KI-Assistenten optimal nutzt, um Code in einem kontinuierlichen Gespräch zu schreiben und zu verfeinern. Der Begriff „Vibe“ fängt den Geist perfekt ein: Statt eines starren, einsamen Prozesses wird das Programmieren dynamisch, fast schon musikalisch 🎶. Du gibst einen Prompt, die KI antwortet mit einem Vorschlag, du passt deine Anfrage an, sie justiert die Antwort, und so weiter. Es ist ein leichtes, iteratives Hin und Her zwischen Mensch und Maschine.

Praktisch bedeutet Vibe-Coding, dass man durch Sprechen mit einem KI-Agenten programmiert, fast wie Pair Programming, nur dass einer der „Programmierer“ künstlich ist. Als Gründer von Mythoria würde ich es so zusammenfassen: „Im Grunde programmierst du im Gespräch mit einem KI-Agenten, wie dem GitHub Copilot Agent.“

Anstatt jede Zeile von Hand zu schreiben, beschreiben wir, was wir wollen (in natürlicher Sprache oder Pseudocode) und lassen das KI-Modell den ersten Entwurf des Codes schreiben. Dann bewerten wir, testen ihn schnell, geben Feedback und wiederholen den Zyklus. Dieser flüssige Ansatz lässt uns unglaublich schnell vorankommen.

Bei Mythoria werden beispielsweise ganze Features in Stunden prototypisiert, weil die KI das Boilerplate und die langweiligen Details übernimmt, während wir, die menschlichen Entwickler, uns auf die Ziele und das Gefühl dessen konzentrieren, was wir bauen wollen.

  • Es ist leichtgewichtig, weil es nicht erfordert, formale Dokumentationen oder komplexe Architekturen im Voraus zu erstellen – man fängt einfach an zu experimentieren.
  • Es ist iterativ, weil es von vornherein davon ausgeht, dass man das Ergebnis Schritt für Schritt verfeinert, anstatt zu versuchen, Perfektion auf einen Schlag zu erreichen.

Wichtig ist: Vibe-Coding ist kein Programmieren auf „Autopilot“ ohne menschlichen Input. Ganz im Gegenteil – menschliche Kreativität und Vision sitzen immer noch am Steuer, geben die Richtung vor und filtern die Vorschläge. Es ist, als würde man einen Sportwagen mit Servolenkung fahren: Die KI ist der starke Motor, aber du sitzt am Lenkrad.

Bei Mythoria ermöglichte diese Mensch-KI-Synergie einem jungen Entwickler, eine komplette Plattform fast im Alleingang zu bauen – etwas, das noch vor wenigen Jahren undenkbar war. Aufgaben, die früher erfahrene Teams und wochenlange Arbeit erforderten, können jetzt mit einer einfachen Anfrage in natürlicher Sprache (sogar per Stimme!) gelöst werden, als hättest du einen unermüdlichen Coding-Partner, der rund um die Uhr verfügbar ist. Das ist die Essenz des Vibe-Coding – Programmieren mit Seele, Rhythmus und ein wenig Hilfe von einer KI.

2. Die Lieblingstools eines Vibe-Coders

Um in den Vibe-Coding-Modus zu kommen, brauchst du kein ausgefallenes Setup – aber ein paar Tools machen die Erfahrung viel reibungsloser. Hier sind die Favoriten im Arsenal eines modernen Vibe-Coders:

Code-Editor mit integrierter KI-Unterstützung

GitHub Copilot ist hier der König. Integriert in VS Code, die GitHub Web IDE oder andere gängige IDEs, funktioniert Copilot wie eine Autovervollständigung auf Steroiden. Das Gefühl ist fast magisch: Du fängst an, einen Kommentar zu schreiben, der eine Funktion beschreibt, und bevor du den Satz beenden kannst, schlägt Copilot die vollständige Implementierung vor.

Kommandozeile & CLIs

Es mag in einem Artikel über KI kontraintuitiv klingen, aber viele Vibe-Coder lieben die Einfachheit der Kommandozeile. Tools wie das Unix-Terminal, kombiniert mit smarten Helfern (wie dem Copilot CLI), lassen dich Ideen schnell testen. Bei Mythoria verwenden wir ständig KI-generierte Skripte für repetitive DevOps-Aufgaben und Datenbankmigrationen.

Cloud-Entwicklungsumgebungen

Dienste wie GitHub Codespaces oder Replit haben es möglich gemacht, von überall aus zu coden. Für Vibe-Coding ist das perfekt – du kannst in Sekundenschnelle eine startklare Umgebung hochfahren und deinen KI-Copiloten direkt dort in einer sicheren Sandbox aufrufen.

Erweiterungen und Hilfsprogramme

Neben Copilot halten Formatierungs-Erweiterungen wie ESLint oder Prettier (die die KI für dich einrichten kann) und Test-Tools wie Jest den Code sauber und funktional. Ein echter Vibe-Coder wird mit Git vertraut und nutzt viele leichtgewichtige Branches, um KI-gesteuerte Ideen zu testen, ohne Angst zu haben, etwas kaputt zu machen.

Von all diesen ist der wahre MVP GitHub Copilot, unser täglicher Partner in Crime, der das Schreiben von Code in eine Jam-Session zwischen Mensch und KI verwandelt hat.

3. GitHub Copilot: Coding-Assistent vs. Agent-Modus

Lass uns jetzt über einen echten Game-Changer sprechen: den Unterschied zwischen dem traditionellen Modus von Copilot (Coding-Assistent) und dem neuen Agent-Modus.

Bis vor Kurzem funktionierte Copilot hauptsächlich als passiver Assistent: Er schlug Code vor, während du getippt hast. Das war großartig, aber du hattest immer die direkte Kontrolle. Im Jahr 2025 hat sich Copilot mit dem Agent-Modus selbst ans Steuer gesetzt.

Im Agent-Modus wird GitHub Copilot vom klugen Papagei zum proaktiven Agenten. Du beschreibst ein Ziel in natürlicher Sprache („Copilot, füge Unterstützung für Google-Login hinzu“), und er plant und führt die Schritte aus, um dies zu realisieren.

Ein aktiver Copilot-Agent kann von sich aus:

  1. Dein Repository analysieren, um den Kontext zu verstehen.
  2. Eine mehrstufige Lösung planen (Dateien erstellen, Pakete installieren usw.).
  3. Befehle ausführen und Code autonom ändern.
  4. Tests ausführen, um zu überprüfen, ob alles funktioniert.
  5. In einer eigenständigen Debugging-Schleife iterieren und Fehler beheben, die er findet.

Der Unterschied ist gewaltig, wie du in dieser Tabelle sehen kannst:

MerkmalCoding-Assistent (Passiver Modus)Agent-Modus
InteraktionEchtzeit-VorschlägeAusführung von High-Level-Aufgaben
InitiativeMensch (schreibt und akzeptiert)KI (plant und führt aus)
WorkflowIch tippe, du schlägst vorIch frage, du machst
AnwendungsfälleFunktionen vervollständigen, Boilerplate schreibenRefactoring, Features hinzufügen, Bugs beheben

Praktische Beispiele bei Mythoria

Bei Mythoria sind wir auf den Agent-Modus aufgesprungen, sobald er verfügbar war. Ein denkwürdiger Fall war, als wir das Credit-System unserer Plattform refaktorisieren wollten. Wir sagten zu Copilot: „Aktualisiere die Logik, um einen Rabatt von 10 % auf Käufe über 100 Credits anzuwenden, passe die UI an und stelle sicher, dass die Tests bestehen.

Der Agent analysierte das Projekt, identifizierte die relevanten Dateien, erstellte einen Plan, änderte den Code, passte die Übersetzungsdateien an und führte die Tests aus. Als ein paar Tests fehlschlugen, behob er sie selbst! In etwa 15 Minuten war das Feature implementiert. Es war ein totaler Wow-Moment 🤯, in dem uns klar wurde: Das ist Vibe-Coding auf einem ganz neuen Level.

Natürlich ist die menschliche Aufsicht immer noch entscheidend. Aber insgesamt war die Nutzung von Copilot im Agent-Modus so, als hätten wir einen superschnellen Junior-Entwickler im Team, der uns den Rücken für strategische Entscheidungen freihält.

4. Die Evolution der KI-Modelle (2022–2025)

Was Vibe-Coding so leistungsstark gemacht hat, ist die atemberaubende Entwicklung der KI-Modelle:

-   2022 (GPT-3.5): Der Anfang. Modelle mit begrenztem Kontext, gut für kleine Code-Schnipsel. -   2023 (GPT-4, Claude 2): Ein Qualitäts- und Kontextsprung. Claude 2 konnte mit seinem 100k-Token-Kontextfenster bereits ein ganzes Repository „lesen“. -   2024 (Spezialisierte Modelle): Die ersten KI-Agenten und code-optimierten Modelle tauchen auf. Die KI wandelt sich vom reinen Textgenerator zum Ausführer von Aktionen. -   2025 (GPT-5, Claude 4.5): Die aktuelle Ära. Modelle mit riesigen Kontextfenstern (bis zu 1 Million Tokens in der Beta!), unglaublichen Geschwindigkeiten und multimodalen Fähigkeiten (Text, Bild, Audio).

Heute können wir einer KI das Refactoring eines ganzen Projekts anvertrauen – etwas, das vor drei Jahren noch Science-Fiction war. Wir befinden uns im Zeitalter der Vorstellungskraft, in dem unser Hauptbeitrag darin besteht, zu träumen und zu entwerfen, während wir die detaillierte Ausführung der KI überlassen.

5. Claude Sonnet 4.5 vs. GPT-5 Codex: Ein Kampf der Titanen

Im Moment sind die beiden Giganten des KI-gestützten Programmierens Claude Sonnet 4.5 (von Anthropic) und GPT-5 Codex (von OpenAI). Beide sind unglaublich, aber sie haben unterschiedliche Persönlichkeiten.

MerkmalClaude Sonnet 4.5GPT-5 Codex
GeschwindigkeitSchneller: Direkte, sofortige Antworten.🤔 Bedächtiger: Denkt nach, bevor er antwortet, stellt klärende Fragen.
Kontext📚 Gigantisch: Bis zu 1 Mio. Tokens, perfekt für riesige Codebases.📖 Sehr groß: Um die 400k Tokens, mit großartigem Langzeitgedächtnis.
Stil👨‍🏫 Pädagogisch: Detaillierte und wortreiche Erklärungen.🎯 Prägnant: Kommt direkt auf den Punkt, es sei denn, man bittet um mehr Details.
StärkenKomplexes Refactoring, dateiübergreifende Aufgaben (Agent-Modus).Debugging, kreative Generierung, Brainstorming von Ideen.

Bei Mythoria nutzen wir beide. Claude ist großartig, um schnell ein Grundgerüst (Scaffolding) für etwas Neues zu erstellen. GPT-5 ist unser Go-to-Partner für die Validierung von Details, das Debugging und die Erkundung kreativer Ansätze. In der Ära des Vibe-Coding geht es nicht darum, sich für ein Modell zu entscheiden; es geht darum zu wissen, welchen Partner man für welchen Tanz auffordert.

6. Praktische Vibe-Coding-Tipps von Mythoria

Nach Tausenden von Codezeilen, die wir gemeinsam mit KI geschrieben haben, haben wir ein paar Lektionen gelernt:

  1. Teile und herrsche: Vermeide riesige Prompts. Bitte die KI, die Dinge Modul für Modul zu ändern. Der Fortschritt ist schneller und die Ergebnisse sind genauer.
  2. Erstelle „KI-freundliche“ Dokumentation: Eine gute README.md, die die Architektur des Projekts erklärt, hilft der KI, viel bessere Antworten zu geben. Und du kannst die KI selbst nutzen, um den ersten Entwurf dieser Doku zu generieren!
  3. Nutze Quality Gates und Tests: Frage die KI bei jedem neuen Feature: „Generiere Unit-Tests hierfür.“ Tests sind dein Sicherheitsnetz gegen Halluzinationen.
  4. Lass die KI ihren eigenen Code überprüfen: Nachdem Code generiert wurde, bitte ein anderes Modell (oder dasselbe), ihn zu analysieren: „Finde hier potenzielle Bugs oder Verbesserungen.“ Du wirst von der Qualität des Feedbacks überrascht sein.
  5. Erstelle JSONs und Configs inkrementell: Frage nicht nach einer 200-zeiligen Konfigurationsdatei auf einmal. Frage zuerst nach der Grundstruktur und lass sie dann jeden Abschnitt einzeln ausfüllen.
  6. Verfeinere deine Prompts mit Beispielen: Wenn die KI es beim ersten Mal nicht richtig hinbekommt, gib nicht auf. Gib ihr ein kleines, manuelles Beispiel dafür, was du willst. Vibe-Coding ist ein Dialog, ein ständiges Fine-Tuning.

Fazit: Komm in den Vibe! 🎉

Vibe-Coding ist gekommen, um zu bleiben. Es ist eine Methodik, die Softwareentwicklung kreativer, schneller und, ehrlich gesagt, viel unterhaltsamer macht. Für Unternehmer und Innovatoren war die Einstiegshürde noch nie so niedrig.

Bei Mythoria hat uns dieser Ansatz ermöglicht, mit einem winzigen Team in Rekordzeit ein robustes Produkt zu bauen. Wir fühlen uns produktiver, kreativer und handlungsfähiger.

Unser Aufruf an dich ist einfach: Probier den Vibe aus! Falls du es noch nicht getan hast, nutze GitHub Copilot bei deinem nächsten Projekt. Fang klein an. Fühle den Flow, wenn du Hand in Hand mit einer KI sprichst und programmierst.

Wir sind an einem Punkt, an dem die Technologie endlich mit der menschlichen Vorstellungskraft Schritt hält. Komm in den Vibe, und du wirst sehen: Deine nächste große Idee ist vielleicht nur ein paar Code-Gespräche davon entfernt, Realität zu werden.

Happy Coding mit Seele! 🚀

Referenzen

Die hier geteilten Ideen und Beispiele sind inspiriert von den direkten Erfahrungen des Mythoria-Teams und Trends in der Tech-Community.

-   Um mehr über das „Zeitalter der Vorstellungskraft“ zu erfahren, lies unseren Beitrag Von der Hacke zu ChatGPT. -   Die Fähigkeiten des GitHub Copilot Agent basieren auf der offiziellen Dokumentation und unserer internen Nutzung. -   Für Modellvergleiche sind Artikel von Seiten wie Leanware und Arsturn sehr lesenswert.